Immer mehr Themes haben einen „Page Builder“ integriert und gleichzeitig nutzen immer mehr Betreiber von WordPress-Websites unterschiedliche Page Builder-Plugins um ihre Seiten mit unterschiedlichen Modulen zu gestalten. Diese einzelnen Module, wie zum Beispiel Textelemente, Bilder, Slideshows, Listen, Call-to-Action-Buttons etc. sind oft schon aufwändig gestaltet (Farbe, Form), können aber meist noch individuell angepasst werden und das nicht nur durch Profis, sondern eben auch durch Laien. Somit kann sich jeder in kurzer Zeit eine hübsch gestaltete Seite zusammenklicken – werben die Autoren von Page Buildern.

In der Realität ist es leider nicht immer ganz so einfach.

Vor dem Einsatz solch eines Themes oder Plugins, sollte man sich auch der Nachteile bewusst sein.

Gefahren von Page Buildern

Die Gefahren beim Einsatz von Page Buildern werden oft unterschätzt. Im folgenden möchte ich auf einige Probleme eingehen, die mir alle schon begegnet sind, dabei habe ich wahrscheinlich nicht alle Page Builder, die es auf dem Markt gibt gesehen, und nicht alle Probleme treffen auf jeden Page Builder zu. Gleichzeitig möchte ich Page Builder auch keineswegs verdammen, weiter unten werde ich auch auf die Vorteile von Page Buildern eingehen, aber zunächst geht es um die Nachteile bzw. Gefahren.

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Der Page Builder funktioniert nicht! 🙁

 

Abhängigkeit

Page Builder machen abhägig! Wer seinen kompletten Webauftritt mit Hilfe eines Page Builders gestaltet hat, wird es schwer haben später das Theme zu wechseln oder aber auf den Page Builder als solches zu verzichten. Nach der Deaktivierung bestehen die Seiten nur aus kryptischen Shortcodes, die im Zweifelsfall nur noch das jeweilige Plugin wieder „zurück verwandeln“ kann. Es gibt aber auch durchaus Page Builder, die dies nicht können! Hat man hier einmal einen falschen Klick gemacht und den Builder deaktiviert und auch die Warnung „Jegliche Inhalte, die erstellt wurden, gehen verloren.“ missachtet, steht man ganz schön blöd da. Da helfen nur noch gespeicherte vorherige Versionen bzw. Backups.

Kunterbuntes Durcheinander

Durch die Vielzahl an Modulen, die einem Nutzer von einem Page Builder angeboten werden, das reicht hier von leeren Abständen, über Zierlinien bis hin zu Slideshows oder Countdown-Timern etc., werden diese regelrecht verführt alle möglichen Elemente auf der Website unterzubringen ohne sich wirklich darüber klar zu werden, ob diese benötigt werden oder sinnvoll sind. So entstehen oft völlig überladene Seiten, wo man als Besucher dann denkt: Weniger ist manchmal mehr!

Damit hängt auch eng die folgende Gefahr zusammen.

Performanceprobleme

Durch völlig überladene Seiten, aber auch schon durch den Einsatz des Page Builders überhaupt, wird die Performance einer Seite eingeschränkt. Nicht selten kontaktieren uns Website-Betreiber, die sich darüber beklagen, dass ihre Website so lange zum Laden braucht. Ein kurzer Blick hinter die Kulissen verrät dann: hier muss abgespeckt werden!

Konflikte mit anderen Plugins

Leider ein viel zu häufiges Problem, das von den Autoren von Plugins zu selten offensiv angegangen wird. Es können durchaus Konflikte zwischen verschiedenen Plugins entstehen, die dann dazu führen, dass eines oder aber auch beide Plugins nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Dies kann sogar erst nach einiger Zeit auffallen oder sogar erst entstehen, wenn eines der betroffenen Plugins geupdatet wurde. Dabei ist es natürlich essentiell alle Plugins immer aktuell zu halten und somit keine Option Plugins nicht mehr zu updaten aus Angst etwas könnte danach nicht mehr funktionieren.

Die einzige Möglichkeit, die man hier hat, ist es so wenig wie möglich Plugins einzusetzen. Im Zweifelsfall muss man nämlich auf ein Plugin verzichten oder dieses ersetzen und das ist bei Page Buildern, wie oben schon beim Punkt „Abhängigkeit“ beschrieben, extrem schwierig.

Vorteile von Page Buildern

Trotz all der Gefahren, gibt es aber natürlich auch durchaus Vorteile. Möchte man eine Seite in seiner WordPress-Installation anders gestalten, z. B. die Startseite oder eine Landingpage, kann es durchaus sinnvoll sein zu diesem Zweck auf einen Page Builder zurückzugreifen, wenn das eingesetzte Theme das gewünschte Layout nicht vorsieht und wenn man keine Kenntnisse davon hat wie man sich ein eigenes Template mit den gewünschten Elementen erstellt. Und manchmal kann es auch sein, dass man das zwar könnte – sich ein eigens Template erstellen – man aber mit dem Einsatz eines Page Builders deutlich schneller zum Ziel kommt und man auch vorhat diese Seite (Startseite, Landingpage o. ä.) in regelmäßigen Abständen umzugestalten. In solchen Situationen macht es durchaus Sinn den „einfachen“ Weg zu gehen und einen Page Builder zu nutzen.

Fazit: Wo viel Schatten ist, ist auch Licht

Vom Einsatz von Page Buildern ist also nicht grundsätzlich abzuraten, obwohl ich diesen immer kritisch gegenüberstehe, denn es gibt durchaus auch immer sinnvolle Einsatzmöglichkeiten. Was aber immer gelten sollte:

Welche Plugins für solche Zwecke empfehlenswert sind und welche nicht, werde ich in einem späteren Beitrag noch beschreiben. Es bleibt zudem abzuwarten, ob und in wie weit sich der WordPress-interne Editor in Richtung eines Page Builders weiter entwickelt.

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